Was wurde nicht schon alles gesagt und geschrieben über die Bedeutung des Klimawandels für Anleger? Viele Worte, denen kaum Taten gefolgt sind. Weitere heiße Luft kann sich die Welt nicht mehr erlauben.
Anstatt nur darüber zu reden, bringt sich Lyxor als verantwortungsbewusster Vermögensverwalter aktiv gegen Klimawandel ein und hat eine neue wichtige Etappe erreicht: Als erster ETF-Anbieter weltweit veröffentlichen wir mit dem Klima-Thermometer Temperaturkennzahlen für den Großteil der Indizes, die unseren ETFs zugrunde liegen.
Das Klima-Thermometer ermöglicht es Ihnen als Anleger, die Temperaturauswirkung ihrer ETF-Anlage auf einfache Weise mit dem Temperaturziel des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015 zu vergleichen. Die Pariser Zielvorgabe lautet, die globale Erderwärmung auf maximal 2°C über dem vorindustriellen Niveau und idealerweise auf 1,5°C zu begrenzen. Zum ersten Mal überhaupt lässt sich für mehr als 100 Lyxor-ETFs nun genau ablesen, inwieweit sie auf dieses Ziel abgestimmt sind.
Ab heute beginnt mit dem Lyxor Klima-Thermometer ein neues Zeitalter für klimafreundliche Geldanlagen der Zukunft.
Welchen Zweck hat die Veröffentlichung einer Temperaturkennzahl für einen ETF bzw. einen Index?
Wir sind davon überzeugt, dass Anleger mit dem richtigen Wissen ihr Geld sinnvoller investieren können und werden. Vom Kleinanleger bis hin zum institutionellen Investor werden weltweit riesige Summen angelegt, oftmals jedoch ohne das notwendige Hintergrundwissen, ob eine Investition auch die entsprechende Wirkung erzielt.
Generell sehen wir die Finanzindustrie an einem Wendepunkt: Transparenz und Offenheit gewinnen zunehmend an Bedeutung, sodass Anlegern alle Informationen und Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um sachkundige Anlageentscheidungen zu treffen.
Mit dem Klima-Thermometer und der Veröffentlichung der Temperaturkennzahlen enthüllen wir das wahre Gesicht der Indizes und können so auf einen Blick erkennen, ob ein Index in Einklang mit dem Klimaziel der Begrenzung der Erderwärmung steht oder nicht.
Eine gewagte These. Wie aussagekräftig und zuverlässig ist die Temperaturkennzahl wirklich?
Wir haben die verschiedenen Optionen analysiert, mit denen gemessen wird, inwieweit ein Index den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens Rechnung trägt, und sind zu dem Schluss gekommen: Die von Lyxor angewandte Methode liefert die exaktesten Ergebnisse bezüglich der Erwärmungswirkung.
Aus den zahlreichen unterschiedlichen Möglichkeiten zur Orientierung an den Klimaschutzzielen haben wir den einheitlichsten und umfassendsten Ansatz ausgewählt. Wir sind von der Methode mit all ihren Vor- und Nachteilen überzeugt und ziehen sie allen anderen Methoden, die zurzeit entwickelt werden, vor.
Der erste Schritt zur Ermittlung der Temperaturkennzahlen erfolgt über einen externen Datenanbieter, um die Unabhängigkeit des Klima-Thermometers zu gewährleisten. Dabei verlassen wir uns nicht auf irgendeinen Dienstleister: Mit der S&P Global-Tochter Trucost haben wir uns den Marktführer auf dem Gebiet der Klima- und ESG-Datenanalyse ins Boot geholt. Trucost erhebt und durchleuchtet Angaben für jedes einzelne Unternehmen eines Index, um so seine früheren, aktuellen und zukünftigen Treibhausgasemissionen zu ermitteln. Zusammengenommen bilden diese Daten den Dekarbonisierungszielpfad des Unternehmens. Anschließend kommen wir ins Spiel: Aus den Trucost-Daten zu den einzelnen Unternehmen ermitteln wir einen Temperaturwert für den Index – und den darauf basierenden ETF.
Um die Temperaturwirkung der Unternehmen in den von unseren ETFs abgebildeten Indizes zu ermitteln, greift Trucost auf zwei verschiedene Ansätze zurück, die beide von mehreren internationalen Klimaschutzorganisationen empfohlen werden. Dazu gehört unter anderem die Science Based Targets Initiative (SBTi) mit ihren weltweit anerkannten Standards für die Definition von CO2-Einsparzielen.
Bei Unternehmen aus CO2-intensiven Sektoren – beispielweise die Stromerzeugung, die Stahlproduktion oder die Luftfahrt – wird die Erwärmungswirkung mittels des sogenannten Sectoral Decarbonisation Approach (SDA), eines sektorbezogenen Ansatzes für die Dekarbonisierung, berechnet. Dabei wird der Temperaturwert anhand der Messgröße der Kohlenstoffintensität ermittelt, die sich in diesem Fall in einer physikalischen Einheit, zum Beispiel „Kilowattstunden Energie“ oder „Tonnen Stahl“, bemisst.
In anderen Sektoren kommt die Methode Greenhouse Gas Emissions per unit of Value Added (GEVA) zum Einsatz. Statt in physikalischen Einheiten werden Kohlenstoffintensität und Temperaturauswirkung dabei anhand der Treibhausgasemissionen je Einheit Wertschöpfungsbeitrag ermittelt.
Auf diesen beiden Wegen kann jeder ETF mit einer Temperaturkennzahl versehen werden. Einzige Voraussetzung: Mehr als 80% der Indexkomponenten sind in der Datenbank von Trucost erfasst.
Wir sind uns darüber bewusst, daß bei der Ermittlung der Temperaturkennzahl eine Vielzahl technischer Details in die Berechnung einfließt und wie jede Methode hat auch diese ihre Vor- und Nachteile. Dennoch halten wir sie nach aktuellem Stand für die belastbarste Messgröße für klimabezogene Aussagen.
Das hört sich in der Tat äußerst technisch an. Was sagt die Temperaturkennzahl eines ETFs bzw. eines Index für mich als Anleger aus?
Kurz gesagt lässt sich an dem Temperaturwert ablesen, inwieweit sich eine Geldanlage – ausgehend von den Prognosedaten für die nächsten fünf Jahre – implizit auf die Erderwärmung auswirken könnte.
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen hätte ein globaler Temperaturanstieg auf +3°C über dem vorindustriellen Niveau verheerende Folgen für unseren Planeten. Unsere errechneten Daten zeigen, dass ein solches Szenario gar nicht unrealistisch ist: Die Mehrheit der weltweit wichtigsten traditionellen Indizes (d.h. Indizes ohne grünen Ansatz) weist derzeit in die Richtung einer Temperaturerhöhung von mehr als 3°C. Das könnte sich jedoch ändern und wird dann – dank unserer Methode – erkennbar sein.
Interessant für Anleger wird auch sein, welche Auswirkungen ein hoher Temperaturwert auf die langfristigen Erträge eines Fonds hat. Ergeben sich daraus eventuell Risiken, die sich nicht angemessen im Preis widerspiegeln?
Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass ein Temperaturwert zwangsläufig auch auf Annahmen beruht. So werden historische Daten mit anderen Daten kombiniert, bei denen es sich um Prognosen oder Modellberechnungen handelt, zum Beispiel in Form von Schätzwerten für den künftigen CO2-Ausstoß. Als Grundlage dienen die zum gegebenen Zeitpunkt besten verfügbaren Informationen. Unfehlbar wird die Methode dadurch aber nicht.
So kann es möglicherweise zu Änderungen kommen, die sich gar nicht daraus ergeben, dass die im Fonds enthaltenen Unternehmen ihre CO2-Emissionen tatsächlich gesteigert oder gesenkt haben, sondern allein daraus, dass zugrunde liegende Annahmen aktualisiert und angepasst wurden. Weitere Gründe für eine schwankende Temperaturkennzahl können eine neue Zusammensetzung eines Index, veränderte Gewichtungen oder Anpassungen szenariobasierter Zielpfade sein.
Keine Frage: Das Berechnungsmodell unterliegt einer stetigen Weiterentwicklung und Verbesserung. Doch um die Veröffentlichung hinauszuzögern oder sie ganz unter Verschluss zu halten, ist diese Information in unseren Augen schlicht zu wichtig.
Ich möchte wissen, welche Auswirkungen meine ETFs auf die Erderwärmung haben. Wie genau funktioniert das Tool?
Hier gelangen Sie zum Lyxor-Klima-Thermometer zur Ermittlung der Temperaturwirkung eines Index bzw. eines ETFs.
Über Filterfunktionen für verschiedene Anlageklassen, Märkte und/oder Ausrichtungen können Sie sich anzeigen lassen, wie sich Ihre Investments nach aktuellem Stand in den kommenden Jahren auf die Erderwärmung auswirken werden. Außerdem lassen sich Ihre Anlagen mit anderen Indizes und entsprechenden ETFs vergleichen, so daß sich möglicherweise klimafreundlichere Anlagealternativen finden lassen.
In den kommenden Wochen werden wir an dieser Stelle detailliert die teils überraschenden Ergebnisse des Lyxor Klima-Thermometers erläutern und auf konkrete Rückfragen Ihrerseits eingehen.
Testen Sie das Lyxor Klima-Thermometer und erkunden Sie unser Angebot an klimafreundlichen ETFs